Landsberger Sommernachtsspiele 2024
Die Hinrichtung
von Carl Merz & Helmut Qualtinger
Ein mephistophelischer Handel nach den Prinzipien des Kapitalismus: Der arbeitslose Familienvater Reindl soll sich vor Publikum für einen hohen Geldbetrag hinrichten lassen, Frau und Kinder wären dadurch finanziell abgesichert und auch ihm wäre ein angenehmer, geradezu prominenter Lebensabend beschieden. Zwei überaus geschäftstüchtige Unternehmer haben hierfür alles bis ins kleinste Detail geplant, selbst der geeignete Scharfrichter ist bald gefunden und Reindl gibt nach kurzer Bedenkzeit tatsächlich die Zustimmung zur eigenen Hinrichtung. Aber der Gang der Geschäfte bleibt nicht ungestört, der plötzliche Wohlstand lenkt Aufmerksamkeit auf sich und die Überraschungen kommen unweigerlich.
Carl Merz und Helmut Qualtinger schrieben »Die Hinrichtung« bald nach »Der Herr Karl« (1961) und »Alles gerettet« (1963). Trotz der unverkennbaren Nähe führt dieses weniger bekannte Theaterstück, das 1965 am Volkstheater Wien uraufgeführt und in der Folge auch verfilmt wurde, in seine vollkommen eigene absurd-reale Welt. Ein Stück über den Irrwitz von Geschäft und Käuflichkeit, über das menschliche Stimmungspanorama zwischen Sensation und Gleichgültigkeit.